In den letzten Jahren hat Deutschland einen deutlich höheren Stromverbrauch zu Hause. Die Anzahl der angeschlossenen elektronischen Geräte ist erheblich gestiegen. Gleichzeitiger Gebrauch von Herd, Computer, Mikrowelle, Kaffeemaschine, Staubsauger und TV kann schnell zu Kurzschlüssen führen und es besteht potenzielle Brandgefahr, denn es kann selbst zu Schwelbränden kommen.
Die elektrische Sanierung muss gemäß DIN 18015-2 bei Gebäuden, die älter als 30–40 Jahre sind, auf den neuesten Sicherheitsstand gebracht werden. Diese Norm legt die Anzahl der benötigten Steckdosen sowie Beleuchtungsanschlüsse fest und orientiert sich im Idealfall an die RAL-Ausstattungswerte welche durch das “Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung” festgelegt wurden. Gerade in Großstädten wie Berlin gibt es zahlreiche sanierungsbedürftige Altbauten, für die man besser einen Elektriker beauftragen sollte.
Beispielsweise müssen nach DIN 18015 in der Küche mindestens fünf Steckdosen angebracht werden und zusätzliche Steckdosen für Gefriergeräte. Sollten die Zählerkästen veraltet sein, müssen diese durch moderne Zählerschränke ersetzt werden. Die Installation von fehlenden FI-Schutzschaltern in Feuchträumen ist ebenfalls seit 2009 gesetzlich vorgeschrieben.
Was man beachten sollte, wie man bei der Sanierung sparen kann und was eine elektrische Sanierung kostet, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst.
Zu dem Grundnetz des Gebäudes zählen die folgenden Komponenten:
Abhängig davon, ob man eine Sanierung für ein Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus plant, fallen unterschiedliche Kosten an.
Bei einem Einfamilienhaus kann man mit Materialkosten für das Grundnetz von etwa 3.000 € rechnen. Bei einem Mehrfamilienhaus wird es teurer. Jedoch fällt bei einem Mehrfamilienhaus nicht derselbe Aufwand pro Wohneinheit ein, da Zählerplatz-Verteiler und Hauptleitung nur einmal installiert werden.
Bei einem Mehrfamilienhaus mit beispielsweise 6 Wohneinheiten fallen Materialkosten von rund 8000 € an. Es gilt zu beachten, dass es sich hier um Richtwerte handelt, da zahlreiche individuelle Faktoren die Gesamtkosten für die Sanierung der Anlage stark beeinflussen.
Zu den Materialkosten kommen außerdem die Personalkosten für den Elektriker. Ein Elektriker verlangt für eine Gesellenstunde heutzutage zwischen 40 und 50 €. Ein Meister hingegen kostet dich 50 bis 80 € pro Stunde. Hier gilt es zu erwähnen, dass die Kosten für einen Elektriker regional stark unterschiedlich sind.
Da es sich hier um sicherheitsrelevante Komponenten handelt, sind bei der Eigenleistung Grenzen gesetzt. Man darf als Laie streng genommen den Herd nicht selbst anschließen, oder eine Lampe mit Schutzleiter installieren. Sämtliche Elektroinstallationen dürfen ausschließlich durch qualifizierte Elektriker vorgenommen werden.
Jedoch gibt es Vorarbeit, die man teilweise und unter Überwachung selbst übernehmen darf. Dazu gehören das Durchbrechen von Wänden, Vorbohren von Löchern für Steckdosen, Mauernuten fräsen, Verschließen oder Aufstemmen der Schlitze, Unterputzdosen setzen und anschließende Verputzarbeiten. Hier kann man potenziell 50 bis 60 % der Arbeit selbst übernehmen, was die Gesamtkosten deutlich senkt.
Wenn man Leitungen selbst verlegen möchte, ist dies gestattet, soweit der Fachexperte die Leitungswege optisch kontrolliert, bevor man sie verputzt. Übernimmt man diese Arbeiten in Eigenregie, kann man bis zu 15 % an Lohnkosten sparen.
Hier einige Kostenbeispiele für eine elektrische Sanierung:
In einem Altbau sind für eine Teil- oder Vollsanierung der Elektrik mit folgenden Kosten zu rechnen: