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25. Juli 2025Die Lagerhaltung ist längst kein passiver Bestandteil der Unternehmenslogistik mehr, sondern ein zentraler Wertschöpfungsfaktor. In Zeiten globaler Lieferketten, volatiler Nachfrage und hoher Flächenkosten wird der Anspruch an Effizienz, Geschwindigkeit und Präzision kontinuierlich größer. Unternehmen, die Lagerprozesse strategisch optimieren, sichern sich Wettbewerbsvorteile, reduzieren Kosten und steigern ihre Lieferfähigkeit. Die Art und Weise, wie Lager organisiert, bestückt und gesteuert werden, hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Technologische Innovationen, neue Layoutkonzepte und datenbasierte Steuerungssysteme prägen den Wandel.
Flächenoptimierung durch Regalsysteme
Die steigenden Anforderungen an Lagerkapazitäten treffen auf begrenzte Flächenverfügbarkeit. Um diesen Widerspruch aufzulösen, kommen dynamische Regalsysteme zum Einsatz. Durch Mehrfachlagerung in der Vertikalen und automatisierte Verfahrmechanismen lassen sich bisher ungenutzte Raumzonen erschließen. Einfahr-, Durchfahr- oder Verschieberegale ermöglichen die Lagerung dichter Einheiten ohne ständige Umlagerung.
Insbesondere in temperaturgeführten Bereichen oder in der Kommissionierung schnell drehender Artikel ist der effiziente Umgang mit Raum essenziell. Flexible Fachbreiten, einstellbare Höhen und modulare Aufbauten sorgen dafür, dass sich die Systeme an unterschiedliche Produktdimensionen anpassen lassen. Auf diese Weise entsteht eine Flächennutzung, die sich am realen Bedarf orientiert statt an starren Rastergrößen.
Zeitgewinn durch Automatisierung
Automatisierung in der Lagerlogistik zielt darauf ab, manuelle Tätigkeiten zu minimieren, Fehlerquellen zu reduzieren und Prozesse zu beschleunigen. Automatische Kleinteilelager, Paletten-Shuttle-Systeme und fahrerlose Transportsysteme übernehmen Aufgaben, die zuvor zeit- und personalintensiv waren. Dabei geht es nicht um vollständige Ersetzung, sondern um intelligente Entlastung.
Durch präzise Steuerung, permanent aktualisierte Bestände und automatische Umlagerung können Engpässe vermieden und Lieferzeiten verkürzt werden. Die Reaktionsfähigkeit auf Bestellungen steigt, das Servicelevel verbessert sich. Gleichzeitig entfallen Suchzeiten, Wartephasen und unnötige Transportwege. Die Automation sorgt für einen konstanten Fluss, der sich exakt an die Bedarfsstruktur anpassen lässt.
Daten als Steuerungsgrundlage
Ein modernes Lager ist datengetrieben. Sensorik, Scanner, ERP-Anbindung und Lagerverwaltungssysteme liefern in Echtzeit Informationen über Bestände, Bewegungen, Auslastung und Verbrauch. Diese Daten bilden die Grundlage für operative Entscheidungen, automatische Nachschubsteuerung und strategische Analysen.
Besonders relevant ist dabei die permanente Bestandstransparenz. Nur wenn bekannt ist, welche Artikel wo in welcher Menge lagern, lassen sich Prozesse wie Kommissionierung, Retourenbearbeitung oder Chargenverfolgung effizient gestalten. Darüber hinaus ermöglichen Analysen eine Optimierung der Lagerplatzvergabe, etwa nach Zugriffsfrequenz oder Artikelkombination.
Kommissionierstrategien im Wandel
Die Art, wie Artikel für den Versand oder die Weiterverarbeitung bereitgestellt werden, hat erheblichen Einfluss auf die Produktivität. Klassische Kommissionierwege wie Mann-zur-Ware-Systeme werden zunehmend durch Ware-zum-Mann-Prinzipien ersetzt. Durch den Einsatz von Shuttles, Liftsystemen oder Robotik wird das Material direkt zur Entnahmestation transportiert.
Ergonomische Arbeitsplätze, Pick-by-Light-, Pick-by-Voice- oder Pick-by-Vision-Technologien erhöhen die Präzision und Geschwindigkeit der Kommissionierung. Fehlerhafte Entnahmen werden reduziert, Einarbeitungszeiten verkürzt und Durchsatzraten gesteigert. Auch hybride Konzepte, bei denen Mensch und Maschine gemeinsam arbeiten, gewinnen an Bedeutung.
Standardisierung und Ladungsträger
Ein unterschätzter Faktor bei der Optimierung von Lagerprozessen ist die Standardisierung der Ladungsträger. Wenn Einheiten in definierten Größen, Materialien und Gewichten geführt werden, lassen sich Prozesse besser planen und automatisieren. Ladungsträger wie Behälter, Gitterboxen oder Paletten spielen dabei eine zentrale Rolle.
Insbesondere Paletten ermöglichen durch ihre Normierung eine effizientere Stapelung, maschinelle Bewegung und Lagerplatzvergabe. Kompatibilität mit Fördersystemen, Regalen und Transportmitteln sorgt für reibungslose Abläufe. Gleichzeitig wird die Sicherheit in der Handhabung erhöht und das Risiko von Beschädigungen reduziert.
Einflussfaktoren auf Effizienz und Flächennutzung:
| Einflussfaktor | Wirkung auf Platzbedarf | Wirkung auf Prozesszeit |
| Automatisierte Regalsysteme | Reduzierung durch vertikale Lagerung | Verkürzung durch Direktzugriff |
| Shuttle- und Liftsysteme | Einsparung von Lagergängen | Beschleunigung des Materialflusses |
| Datenbasierte Lagerplatzvergabe | Optimale Raumauslastung | Minimierung von Suchzeiten |
| Standardisierte Ladungsträger | Bessere Stapelbarkeit | Vereinfachung von Transportvorgängen |
| Ergonomische Kommissionierplätze | Geringerer Flächenbedarf je Arbeitsplatz | Erhöhung der Entnahmegeschwindigkeit |
| Integration von Fördersystemen | Entfall unnötiger Verkehrsflächen | Kontinuierliche Versorgung ohne Wartezeiten |
Schnittstellen zur Produktions- und Versandlogistik
Effiziente Lagerhaltung endet nicht am Regal. Die Schnittstellen zu angrenzenden Bereichen wie Produktion, Wareneingang, Verpackung oder Versand sind entscheidend für den Gesamtdurchsatz. Synchronisierte Abläufe, just-in-time-Versorgung und klare Pufferzonen verhindern Staus, Wartezeiten und Mehrfachhandling.
Auch hier sind automatisierte Verbindungen wie Förderbänder, fahrerlose Transportsysteme oder automatisierte Verpackungslinien wichtige Bausteine. Ziel ist ein fließender Übergang zwischen Lager- und Produktionsprozessen, ohne Medienbrüche oder redundante Zwischenschritte. Die Lagerhaltung wird damit zum integralen Bestandteil eines ganzheitlich gedachten Logistiksystems.


